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Tech Open Air - Geschichten aus der Zukunft
Eine Zusammenfassung von TOA 2016.
Start Up Ecosystem
July 18, 2016
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TOA 2016 ist vorbei und hat uns alle begeistert! Am vergangenen Mittwoch, dem 13. Juli, kurz vor 10 Uhr, öffnete das legendäre ehemalige DDR-Rundfunkzentrum — das „Funkhaus“ — seine Pforten, um das fünfte Berlin Tech Open Air auszurichten.
An diesem historischen Ort waren mehr als 150 Redner zu Gast, die die Geschichten der Zukunft erzählten. Programmierer, Wissenschaftler, Startup-Stars und Künstler versammelten sich, um ihre Visionen von Zukunftstechnologien auszutauschen. Darüber hinaus waren es mehr als 175 sogenannte“Satellit“ Veranstaltungen in der ganzen Stadt luden das Startup-Publikum ein, zu pitchen und an interaktiven Foren teilzunehmen, Ideen auszutauschen und Kooperationen zu beginnen. Ein ehrgeiziges und vielversprechendes Programm.
Aufregung in der Technik
Unsere Erwartungen waren hoch, aber wir wurden nicht enttäuscht! Selbst das Anstehen, um endlich ein paar Plätze in einem heißen Studio zu bekommen, hat unserer Begeisterung keinen Abbruch getan. Das meiste, was wir von Entwicklern, Redakteuren, Kuratoren, Wissenschaftlern, Künstlern und — natürlich — vielen Gründern gehört haben, war das Warten wert. Wir sind in der Karibik rudern gegangen, haben etwas über intelligentes Essen, Sexspielzeug und chinesischen Schnaps gelernt, viele erfrischende Pitches gesehen und viele extrem inspirierende Menschen gesehen.
Wenn es eine Sache gibt, die wir von dieser Veranstaltung mitnehmen können, dann ist es vielleicht die aufgeschlossene, positive und spielerische Haltung gegenüber technologischen Erfindungen, die wir in unserer täglichen Arbeit in der Immobilienbranche ein bisschen vermissen. Sehr oft sind Telefon, Stift und Papier immer noch die vorherrschenden Arbeitsinstrumente. Aber neue Technologien kommen, und um darüber zu sprechen, welche Tech-Trends es in der Immobilienbranche gibt, haben wir beschlossen, eine Satellitenveranstaltung zu genau diesem Thema zu veranstalten — den PropTech-Trends.
Immobilien, Technologie, Trends
Die Immobilienbranche befasst sich mit Häusern. Solide „Immobilien“, die sehr widerstandsfähig gegenüber Veränderungen sind. Vor allem, wenn es Digitalisierung impliziert, so scheint es. Um ein breites Spektrum an Perspektiven zu erhalten, luden wir ein breites Spektrum von Akteuren ein, von Architekten über Entwickler, Softwareingenieure, Investoren, Makler bis hin zu Vermietern, um an der Diskussion teilzunehmen. Mehr als 70 Experten folgten unserer Einladung, um ihre Ansichten und Visionen zu den PropTech-Trends zu teilen, sogar mehr als wir erwartet hatten, und ein klares Zeichen dafür, wie wichtig dieser Bereich unserer Meinung nach wird.
Im atemberaubenden „Wohnzimmer“ unserer Kollegen von Wir arbeiten, haben wir einen Kreis gebildet und die Diskussion oder „Unkonferenz“, wie wir es nannten, begonnen, ein Format, das ohne Dozenten auskommt und stattdessen das Fachwissen der Teilnehmer in den Mittelpunkt stellt, das, wie wir fanden, faszinierend breit gefächert war.
Co, co & co
Eines der ersten Themen war das wachsende Interesse an Coworking und Co-Living. Der Trend zur Flexibilität beim Leben und Arbeiten, die zum modernen Lebensstil digitaler Nomaden passt, ist nach wie vor stark. Architekten haben festgestellt, dass die Arbeitsbereiche zwar kleiner geworden sind, Gemeinschaftsräume jedoch mehr denn je gefragt sind.
Beim Bau dieser modernen Orte spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Neue Eigentumsmodelle, Crowdfunding, aber auch neue Währungen wie Blockchain werden den traditionellen Markt vielleicht immer mehr auf den Kopf stellen. Dennoch, so argumentierten einige, werde das natürliche menschliche Bedürfnis nach einem „Nest“, Sicherheit und Stabilität, wahrscheinlich nicht so schnell verschwinden. Diese Idee wurde wiederum durch Verweise auf das Berlin der 80er Jahre, der Hochzeit der Projekte des Zusammenlebens, in Frage gestellt. Vor allem in städtischen Gebieten scheint das Zusammenleben ein immer wiederkehrendes Thema zu sein, und es lohnt sich daher, es ernst zu nehmen.
So aktuell oder modisch Co-Working und Co-Living auch sein mögen, die Fragen der Investoren waren eher pragmatisch und zielten darauf ab, das Geld und die Innovation in allen aktuellen Trends zu identifizieren. Fragen, die schließlich zu Diskussionen über die technologische Seite dieser Trends führten.
Digitalisierung im Haus
Wir sehen bereits, dass innovative Technologien in der Branche eingesetzt werden. Zu „intelligenten“ Gebäuden gehören intelligente Geräte, Klimasteuerungs-, Sicherheits- und Unterhaltungssysteme, die alle Daten für Feedback und Optimierung sammeln.
Plattformen für die Immobiliensuche sind ebenfalls innovativ und verfügen über Systeme, die mit Google und Facebook zusammenarbeiten, Tools für die Vermögens- und Immobilienverwaltung, die täglich verwendet werden. Auf der anderen Seite argumentieren Immobilienverwalter, dass sie immer noch mit Papierstapeln und veralteten Systemen konfrontiert sind, die eine gewisse digitale Unterstützung gebrauchen könnten. Die langsame Implementierung der Technologie ist nicht auf einen Mangel an Tools zurückzuführen, sondern auf den Widerstand einzelner Immobilienverwalter und Eigentümer, stellten die Diskussionsteilnehmer fest. Das Problem ist einfach. Technologie erhöht tendenziell die Transparenz; viele Eigentümer und Manager profitieren jedoch von Intransparenz und haben daher wenig Interesse an Veränderungen. Das Thema Transparenz wurde auch von Anlegern aufgegriffen, da sie sehen, dass Diskretion und Vertraulichkeit in Frage gestellt werden. Die Angst, durch moderne Technologie bekannt zu werden, würde einige Anleger zurückhalten, so die Teilnehmer.
Virtuelle Realität und Gamification
Der Prozess der Besichtigung von Immobilien könnte anscheinend auch etwas technische Hilfe gebrauchen. 360-Grad-Bilder und virtuelle Realität müssen erschwinglicher werden, um regelmäßig genutzt zu werden. Ein weiteres aktuelles Thema waren die Möglichkeiten von Gamification und Augmented Reality — nicht nur als Instrument in der Immobilienbranche, sondern auch als Werbetool. Was wäre, wenn Spiele Informationen über bestehende Häuser, Wohnungen oder Gebiete beinhalten würden?
Um die Fantasie anzuregen, hilft es immer, einen Blick in andere Städte zu werfen. London zum Beispiel war eine der ersten Städte, die die Grundbuchdatenbank digitalisierte. Um Informationen zum gleichen Thema in Deutschland zu erhalten, ist immer noch ein physischer Besuch beim örtlichen Amt erforderlich, was sich mit dem zunehmenden Interesse an Berlin durchaus ändern könnte. Die Teilnehmer aus London waren in der Diskussion sehr gut vertreten, und ihre Prognosen, insbesondere nach dem Brexit, waren ziemlich klar: Es wird mehr Verkehr nach Berlin geben. Dies könnte PropTech hier noch stärker ins Rampenlicht rücken.
Möchtest du dir einige aufschlussreiche Gedanken der Experten zu PropTech anhören?
siehe hier mehr Bilder von der Veranstaltung.